Neue Innbrücke für Landeck
Während einer einwöchigen Streckensperre vom 22.4. bis 29.4.2009 kam es zum Austausch der Innbrücke (km 73,4) in Landeck. Dieses imposante Bauwerk westlich des Bahnhofes Landeck-Zams wird täglich von rund 90 Zügen befahren.
Die Stadt Landeck entschied sich für die Errichtung einer rund 1.400 Tonnen schweren Stahlbogenbrücke, welche das bestehende über 100 Jahre alte Brückentragwerk ersetzte. Zur Auswahl stand auch die Herstellung einer Stahlfachwerkbrücke. Eine Konstruktion dieser Art wurde jedoch seitens der Stadt abgelehnt, um den Ausblick der Fahrgäste beim Überqueren der Brücke auf die Umgebung von Landeck nicht zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus stand die Sanierung der östlich und westlich der Brücke gelegenen historischen Viadukte sowie die Errichtung von Lärmschutzwänden im gesamten Bereich der Brücke an. Ein Teil dieser Sanierungsarbeiten konnte bereits während der Augustsperre im Jahre 2007 durchgeführt werden.
Im Zuge der geplanten Arlbergsperre wurde die alte Innbrücke abgetragen und anschließend das rund 10 m südlich errichtete neue Brückentragwerk eingeschoben. Vor der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Brücke mußte eine Belastungsprobe durchgeführt werden. Hierfür wurden drei je 86 Tonnen schwere Lokomotiven der Baureihe 1016/1116 herangezogen, die als Lokzug die Brücke überquerten.
Für Interessierte wurde unweit der Brücke eine Aussichtsplattform geschaffen. Von hier aus bestand die Möglichkeit, den Fortgang der Arbeiten mitzuverfolgen. Mithilfe von Schautafeln sollte ferner der genaue Ablauf der Bauarbeiten verdeutlicht werden.
ABLAUF DER ARBEITEN | |
bis Mai 2008 | Herstellung der Bohrpfähle, Fundamente, Verteilträger |
bis Aug. 2008 | Herstellung der Betonfertigteile für die Viaduktsanierung |
Sperre 9.-25.8.2008 | Abtrag der Gleise, Sanierung der restlichen Viadukte, Herstellung der Gleise (Schotter, Schwellen, Schiene) |
bis Frühjahr 2009 | Fugensanierung an 3 Viadukten, Rückverlegung der Radwegbrücke, Herstellung der Hilfskonstruktion, Herstellung neues Brückentragwerk |
Sperre 22.-29.4.2009 | Abtrag der Gleise, Abbruch des Brückentragwerkes, Einschub des neuen Brückentragwerkes, Herstellung der Gleise (Schotter, Schwellen, Schiene, Fahrleitung) |
Zweigleisiger Ausbau des Streckenabschnitts Langen a/A – Klösterle
Die Bemühungen der österreichischen Bundesbahnen, einen zweigleisigen Regelbetrieb auch auf schwierigsten Gebirgsbahnen wie der Arlbergbahn zu realisieren, nehmen langsam Formen an. Die Vorteile eines zweigleisigen Ausbau liegen auf der Hand. Zum einen können allfällige Kreuzungen und die damit verbundenen Verzögerungen im Regelbetrieb auf der Arlbergbahn in Zukunft vermieden, und zum anderen die Zugdichte erhöht werden.
Im Zuge der Fertigstellung des Blisadonatunnels und des damit verbundenen zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts Langen a/A – Klösterle wurde der Bahnhof Langen am Arlberg modernisiert und somit den Erfordernissen der heutigen Zeit angepaßt.
Im Verlaufe dieser Modernisierung wurden die Gleise 4b und 9b sowie auch das Bahnmeistergebäude, die Laderampe mit Gleis 6b und die alte Bahnhofsreste „Statiönle“, wovon letztere nun schon seit etlichen Jahren leer stand und an deren Stelle die geplante Bahnsteigunterführung errichtet werden sollte, abgetragen. Ein Teil der Gleise 2 und 4 wurden bereits zu einem früheren Zeitpunkt abgetragen, Gleis 7 mit einem provisorischen Bahnsteig und Gleis 1 mit einer Hilfsbrücke versehen, welche den Fahrbetrieb auch während der Umbauarbeiten sicherstellen sollte.
Ferner wurde Mitte 2003 mit der Herstellung aller Gleise und Weichen im Blisadonatunnel, sowie mit der Errichtung eines E-Gebäudes im km 110.642 begonnen. Eine provisorische Anschwenkung am Ostportal des Blisadonatunnels wurde durch den Einbau der Bauweiche BW 3, vormals die bereits abgetragene Weiche W51, vorgenommen. Die Anschwenkung am Westportal des Blissadonatunnels erfolgte durch den Einbau der Bauweiche BW 301 während der Maisperre am 25./26. Mai 2002.
Die Aufnahme des Regelbetriebs durch den Blissadonatunnel erfolgte im September 2003. Im weiteren Verlauf dieser Umbauarbeiten wurde die Fahrdienstleitung in Langen a/A mit einem neuen Stellwerk ausgestattet, sowie der Bahnhofsvorplatz mit einer „Park and Ride“ Anlage versehen.
Einziger Wehrmutstropfen dieser Modernisierungsarbeiten: Nach der Inbetriebnahme des Blisadonatunnels wurde die alte Bahntrasse, der Großtobel- und der Simastobeltunnel abgetragen. Somit fiel aber auch eine der markantesten Brückenkonstruktionen auf der Westrampe, die „Wäldlitobelbrücke“, diesen Baumaßnahmen zum Opfer. Die Bauarbeiten fanden mit der Errichtung einer neuen Laderampe, sowie der Herstellung eines Ölentladegleis im November 2004 ihren Abschluß.
Weiters wurden bis November 2004 sämtliche Gleisanlagen im Bahnhofsbereich, sowie der Bahnsteig vollkommen erneuert und letzterer mit einem Bahnsteigdach versehen (Bauphasen Langen – Klösterle: 1-3).
Literaturverzeichnis:
Österreichische Bundesbahnen. Bauphasen Langen – Klösterle. Dokument vom 21. März 2002. Fdl Langen am Arlberg. 1-3.
(Autor: Michael Laublättner)